Traumatherapie durch Luzide Träume?
Verfasst: 09.03.2016, 00:49
Hallo,
Als neues Mitglied in diesem Forum habe ich auch im Bereich des Luziden Träumens eine noch nicht allzu weitreichende Erfahrung.
Jedoch habe ich das Buch "Träume, was du träumen willst: Die Kunst des Luziden Träumens" von Stephen LaBerge und Howard Rheingold gelesen und seither auch erfolgreich mehrere Klarträume in der Woche, die ich allerdings bisher nur zum Spaß haben (Fliegen, Sex,...) verwendet habe. Einige Vorhaben und Pläne, wie ich luzide Träumen nutzen könnte um mein inneres Gleichgewicht zu stärken gehen mir nun schon seit geraumer Zeit im Kopf herum, also beschloss ich in diesem Forum darüber zu schreiben.
Allerdings möchte ich ein wenig ausholen:
Vor ca. 1,5 Jahren im Oktober 2014 hatte ich mein letztes Erlebnis auf psychedelischen Drogen (ich bitte darum bewertende Kommentare zu unterlassen, ich habe damit sowieso nichts mehr zu tun.). Der Trip den ich damals auf 4-Ho-Met (wird als Pilz-ähnlich beschrieben) hatte, hinterließ eine tiefe Kerbe in meinem Leben. Wir (3 gute Freunde und Ich) schlucken jeweils 40 mg obwohl wir uns darüber bewusst waren, dass uns ein intensiver Trip erwarten würde, unterschätzten wir die Wirkung um ein vielfaches. Als Set/Settig hatten wir einen Ort im Wald ausgesucht, der ca. eine Stunde zu Fuß von meinem Zuhause entfernt lag. Bereits nach 5 Minuten hatte ich den Faden zu meiner Umwelt verloren und befand mich irgendwo in einer Suppe bunter Farben. Immer mehr Eindrücke und Sinneswahrnehmungen schossen durch meinen Kopf bis die Reizüberflutung (ca. eine viertel Stunde nach der Einnahme) ein solches Maß annahm, dass ich mich in einer Kompletten "Ich-Auflösung" befand. Damit meine ich nicht, dass ich nicht mehr wusste wer ich bin, ich konnte mich durchaus an meinen Namen erinnern , doch ich verstand es nicht mehr.
Stell dir vor das was du "ICH" oder "Selbst" nennst, ist das Licht, dass sich in 2 sich gegenüberstehenden Spiegeln immer wieder spiegelt, die Spiegel sind quasi die Grenzen, die das ich ausmachen und definieren, dass alles innerhalb der Spiegel "ICH" ist und alles außerhalb etwas anderes... Es war als hätte man diese Spiegel einfach komplett weggenommen. Anfangs probierte ich noch das Ganze zu genießen und auf mich als eine Wirkung eingehen zu lassen, nicht daran festzuhalten und es normal vorüber gehen zu lassen, doch bin ich ein analysierender Mensch und konnte nicht aufhören darüber nachzudenken was gerade mit mir passiert und das was passierte ließ meine Verwirrung nur noch mehr steigen, so dass ich schließlich dachte: "Ich bin verrückt geworden, kein Zweifel, ich bin verrückt geworden" doch dann fiel mir ein dass wir Valium dabei hatte, welches als Gegenmittel verwendet wird und dich normalerweise entweder runterbringen sollte oder zumindest die Ängste lösen sollte. also nahm ich das Valium und dachte dabei die ganze Zeit, dass ich davon hoffentlich runterkommen werde, denn ansonsten, so glaubte ich, bin ich wohl endgültig verrückt geworden. Außer dass ich sehr müde wurde geschah allerdings zuerst einmal nichts. Ich legte mich auf den Waldboden und wollte ein wenig schlafen, ich schloss die Augen und es war als wären sie offen, überall grelle bunte Farben, Farben wie ich sie groß teils noch nie vorher gesehen habe. Mir war sofort klar, dass ich nicht schlafen werde können, dann ich verstand "Schlaf", ich verstand ganz im Allgemeinen nichts mehr. Ich wusste, dass ich dort im Wald nicht bleiben konnte. Meine Freunde erzählten mir am nächstem Tag ich wäre aufgestanden und hätte immer wieder wiederholt "nach Hause, schlafen! Nach Hause! schlafen! das ist das schlimmste was mir je passiert ist!" dabei bin ich immer etwa 10 Meter (auf dem Weg nach Hause) gerannt, habe dann festgestellt dass ich nicht mehr rennen konnte, mich auf den Boden geworfen, geschrien, geweint und gelacht meine Freunde nahm mich an der Hand und ich riss mich weg von ihnen rannte wieder wobei ich total hysterisch stetig flüsterte "alles ist vorbei! das ist das schlimmste, was mir passieren konnte". Im zunehmenden Maße wurde der Trip zu einer Art Traum, an dessen Inhalt ich mich leider nur teilweise erinnern kann. Ich drehte mich dabei auf einer bunten Sonne und einer meiner Freunde brach pro Drehung einen Würfel aus mir heraus. Mit jedem dieser Würfel fing entweder eine neue Story an oder hörte auf, an den Inhalt dieser Storys kann ich mich nicht mehr erinnern. ich weiß nur noch dass es eine Story in einer Story in einer Story... also wie eine Endlosschleife war. Irgendwann ca. 2 Stunden später relativ kurz vor der Ankunft bei mir zu Hause, kam der Zeitpunkt an dem mein Freund den vorletzten Würfel genommen hatte und ich fragte mich was wohl passieren würde wenn auch der letzte Würfel weg ist.. "dann gibt es kein Zurück mehr, dann bin ich ein für alle Mal verrückt" dachte ich. Doch als es dann soweit war, war ich überrascht. ein wundervolles Gefühl der Leichtigkeit kam in mir auf. Ich wusste mit einem Schlag, dass ich eigentlich nichts wissen musste und ich wusste, obwohl ich auch wusste dass ich am Leben war, dass das was ich gerade erlebte der Tod sein musste. Als ich zuhause war ging ich mit einem sonderbar reinen Gewissen schlafen.
Doch als ich am nächsten Tag aufwachte hatte ich Angst, einfach nur Angst, ich redete mit meinen Eltern über den Trip, aber nicht über diese Angst. Bis Mitte Januar verbrachte ich keine Sekunde in der diese Angst nicht da war, mindestens einmal in der Woche hatte ich heftige Flashbacks und Panik Attacken bis vor kurzem kamen immer wieder Phasen in denen diese Angst da war bis es schließlich immer weniger wurde und seit nun 2 Monaten völlig aufgehört hat, ich fühle mich sehr ausgewogen zur Zeit und muss sagen, dass so schrecklich dieses Erlebnis für mich auch war, es mir auch geholfen hat und mich auf gewisser Ebene weitergebracht hat, manchmal habe ich sogar das Gefühl, ich hätte eine Art Erkenntnis gehabt auf diesem Trip mit der ich zu dem damaligem Zeitpunkt nicht klar gekommen bin. Ich habe das Erlebnis also mittlerweile als Teil von mir und Teil meines Lebens akzeptiert. Allerdings würde ich trotzdem das ganze Gerne noch einmal in einem Luzidem Traum untersuchen.
Aber meint ihr, dass ist Klug? Es heißt ja eigentlich dass es gut ist sich in Klarträumen seinen Ängsten zu stellen, dennoch habe ich ein wenig Angst davor dass ich eventuell diese Ängst wieder ausgraben könnte?
Was ist wenn ich durch das intensive Erlebnis im Traum das klare Bewusstsein verliere und das ganze zu einem schrecklichem Albtraum wird?
Hat jemand von euch vielleicht schon ähnliche traumatiche Erfahrung in Luziden Träumen verarbeitet und kann mir davon berichten?
Vielen Dank fürs Lesen!
Grüße
Personalpronomen
Als neues Mitglied in diesem Forum habe ich auch im Bereich des Luziden Träumens eine noch nicht allzu weitreichende Erfahrung.
Jedoch habe ich das Buch "Träume, was du träumen willst: Die Kunst des Luziden Träumens" von Stephen LaBerge und Howard Rheingold gelesen und seither auch erfolgreich mehrere Klarträume in der Woche, die ich allerdings bisher nur zum Spaß haben (Fliegen, Sex,...) verwendet habe. Einige Vorhaben und Pläne, wie ich luzide Träumen nutzen könnte um mein inneres Gleichgewicht zu stärken gehen mir nun schon seit geraumer Zeit im Kopf herum, also beschloss ich in diesem Forum darüber zu schreiben.
Allerdings möchte ich ein wenig ausholen:
Vor ca. 1,5 Jahren im Oktober 2014 hatte ich mein letztes Erlebnis auf psychedelischen Drogen (ich bitte darum bewertende Kommentare zu unterlassen, ich habe damit sowieso nichts mehr zu tun.). Der Trip den ich damals auf 4-Ho-Met (wird als Pilz-ähnlich beschrieben) hatte, hinterließ eine tiefe Kerbe in meinem Leben. Wir (3 gute Freunde und Ich) schlucken jeweils 40 mg obwohl wir uns darüber bewusst waren, dass uns ein intensiver Trip erwarten würde, unterschätzten wir die Wirkung um ein vielfaches. Als Set/Settig hatten wir einen Ort im Wald ausgesucht, der ca. eine Stunde zu Fuß von meinem Zuhause entfernt lag. Bereits nach 5 Minuten hatte ich den Faden zu meiner Umwelt verloren und befand mich irgendwo in einer Suppe bunter Farben. Immer mehr Eindrücke und Sinneswahrnehmungen schossen durch meinen Kopf bis die Reizüberflutung (ca. eine viertel Stunde nach der Einnahme) ein solches Maß annahm, dass ich mich in einer Kompletten "Ich-Auflösung" befand. Damit meine ich nicht, dass ich nicht mehr wusste wer ich bin, ich konnte mich durchaus an meinen Namen erinnern , doch ich verstand es nicht mehr.
Stell dir vor das was du "ICH" oder "Selbst" nennst, ist das Licht, dass sich in 2 sich gegenüberstehenden Spiegeln immer wieder spiegelt, die Spiegel sind quasi die Grenzen, die das ich ausmachen und definieren, dass alles innerhalb der Spiegel "ICH" ist und alles außerhalb etwas anderes... Es war als hätte man diese Spiegel einfach komplett weggenommen. Anfangs probierte ich noch das Ganze zu genießen und auf mich als eine Wirkung eingehen zu lassen, nicht daran festzuhalten und es normal vorüber gehen zu lassen, doch bin ich ein analysierender Mensch und konnte nicht aufhören darüber nachzudenken was gerade mit mir passiert und das was passierte ließ meine Verwirrung nur noch mehr steigen, so dass ich schließlich dachte: "Ich bin verrückt geworden, kein Zweifel, ich bin verrückt geworden" doch dann fiel mir ein dass wir Valium dabei hatte, welches als Gegenmittel verwendet wird und dich normalerweise entweder runterbringen sollte oder zumindest die Ängste lösen sollte. also nahm ich das Valium und dachte dabei die ganze Zeit, dass ich davon hoffentlich runterkommen werde, denn ansonsten, so glaubte ich, bin ich wohl endgültig verrückt geworden. Außer dass ich sehr müde wurde geschah allerdings zuerst einmal nichts. Ich legte mich auf den Waldboden und wollte ein wenig schlafen, ich schloss die Augen und es war als wären sie offen, überall grelle bunte Farben, Farben wie ich sie groß teils noch nie vorher gesehen habe. Mir war sofort klar, dass ich nicht schlafen werde können, dann ich verstand "Schlaf", ich verstand ganz im Allgemeinen nichts mehr. Ich wusste, dass ich dort im Wald nicht bleiben konnte. Meine Freunde erzählten mir am nächstem Tag ich wäre aufgestanden und hätte immer wieder wiederholt "nach Hause, schlafen! Nach Hause! schlafen! das ist das schlimmste was mir je passiert ist!" dabei bin ich immer etwa 10 Meter (auf dem Weg nach Hause) gerannt, habe dann festgestellt dass ich nicht mehr rennen konnte, mich auf den Boden geworfen, geschrien, geweint und gelacht meine Freunde nahm mich an der Hand und ich riss mich weg von ihnen rannte wieder wobei ich total hysterisch stetig flüsterte "alles ist vorbei! das ist das schlimmste, was mir passieren konnte". Im zunehmenden Maße wurde der Trip zu einer Art Traum, an dessen Inhalt ich mich leider nur teilweise erinnern kann. Ich drehte mich dabei auf einer bunten Sonne und einer meiner Freunde brach pro Drehung einen Würfel aus mir heraus. Mit jedem dieser Würfel fing entweder eine neue Story an oder hörte auf, an den Inhalt dieser Storys kann ich mich nicht mehr erinnern. ich weiß nur noch dass es eine Story in einer Story in einer Story... also wie eine Endlosschleife war. Irgendwann ca. 2 Stunden später relativ kurz vor der Ankunft bei mir zu Hause, kam der Zeitpunkt an dem mein Freund den vorletzten Würfel genommen hatte und ich fragte mich was wohl passieren würde wenn auch der letzte Würfel weg ist.. "dann gibt es kein Zurück mehr, dann bin ich ein für alle Mal verrückt" dachte ich. Doch als es dann soweit war, war ich überrascht. ein wundervolles Gefühl der Leichtigkeit kam in mir auf. Ich wusste mit einem Schlag, dass ich eigentlich nichts wissen musste und ich wusste, obwohl ich auch wusste dass ich am Leben war, dass das was ich gerade erlebte der Tod sein musste. Als ich zuhause war ging ich mit einem sonderbar reinen Gewissen schlafen.
Doch als ich am nächsten Tag aufwachte hatte ich Angst, einfach nur Angst, ich redete mit meinen Eltern über den Trip, aber nicht über diese Angst. Bis Mitte Januar verbrachte ich keine Sekunde in der diese Angst nicht da war, mindestens einmal in der Woche hatte ich heftige Flashbacks und Panik Attacken bis vor kurzem kamen immer wieder Phasen in denen diese Angst da war bis es schließlich immer weniger wurde und seit nun 2 Monaten völlig aufgehört hat, ich fühle mich sehr ausgewogen zur Zeit und muss sagen, dass so schrecklich dieses Erlebnis für mich auch war, es mir auch geholfen hat und mich auf gewisser Ebene weitergebracht hat, manchmal habe ich sogar das Gefühl, ich hätte eine Art Erkenntnis gehabt auf diesem Trip mit der ich zu dem damaligem Zeitpunkt nicht klar gekommen bin. Ich habe das Erlebnis also mittlerweile als Teil von mir und Teil meines Lebens akzeptiert. Allerdings würde ich trotzdem das ganze Gerne noch einmal in einem Luzidem Traum untersuchen.
Aber meint ihr, dass ist Klug? Es heißt ja eigentlich dass es gut ist sich in Klarträumen seinen Ängsten zu stellen, dennoch habe ich ein wenig Angst davor dass ich eventuell diese Ängst wieder ausgraben könnte?
Was ist wenn ich durch das intensive Erlebnis im Traum das klare Bewusstsein verliere und das ganze zu einem schrecklichem Albtraum wird?
Hat jemand von euch vielleicht schon ähnliche traumatiche Erfahrung in Luziden Träumen verarbeitet und kann mir davon berichten?
Vielen Dank fürs Lesen!
Grüße
Personalpronomen